(18.06.2013, 07:48)komischkomisch schrieb: Wird man denn für "neuere" Autos in 20 Jahren noch Ersatzteile bekommen, um sie nicht nur aufzuheben, sondern auch fahren und durch die HU zu bekommen?? Hat sich irgendein Autobauer dazu mal geäußert?Es kommt noch zwei anderere Problemkomplexe dazu:
Erstens werden immer mehr Komponenten eines Autos von Systemlieferanten bezogen. Die dauerhafte Ersatzteilversorgung hängt damit immer weniger vom Fahrzeughersteller ab - die diversen Zulieferer müssen auch mitspielen.
Zweitens werden die Komponenten der Autos immer komplexer. Was früher überarbeitet und instandgesetzt werden konnte, muss heute ersetzt werden. Was früher in Kleinserie nachgefertigt werden konnte, muss heute aus der laufenden Serie zurückgelegt werden und notfalls jahrzehntelang eingelagert werden. Auf der anderen Seite gibt es Komponenten, die früher -unter optimalen Bedingungen gelagert- unbefristet lagerfähig waren, während sie heute verderbliches Gut sind.
BMW scheint die Fragen für sich so beantwortet zu haben:
Es gibt bei den moderneren Fahrzeugen (das ist grob gesagt alles, was in den letzten 25 Jahren auf den Markt gekommen ist) zwei Sorten:
Solche, von denen man annimmt, dass sie kaum jemand dauerhaft zum liebhaben aufhebt.
Und es gibt solche, von denen man vermutet, dass ihre Besitzer lange Zeit Spass daran haben wollen.
Dabei kann es durchaus sein, dass eine Modellreihe beide Sorten von Varianten besitzt.
Beispielsweise wird niemand ernsthaft erwarten, dass viele Leute sich einen 116d-Fünftürer (E87) dauerhaft als Spaßauto aufheben wollen, beim 135i M Coupé (E 82) sieht das mit Sicherheit ganz anders aus.
Entsprechend wird das 135i M Coupé eine Teileversorgung haben, die in Sortimentsbreite und Versorgungsdauer dem entsprechen wird, was wir von unseren Autos gewohnt sind, während der 116d zwar beileibe nicht auf Audi-Niveau verkümmern wird, aber ca. 15 Jahre nach Fertigungsende allmählich Schluss mit versionsspezifischen Teilen sein dürfte.
Wohl dem Synodalen, der nichts zu sagen hat und der dennoch schweigt. (Gustav Heinemann)