04.03.2008, 22:42
Moderator, der; -s, die; -en <lat.> (Vermittler, Mäßiger, Beruhiger, Lenker)
Grundsatz, Bestimmung, Differenzierung Moderator/Administrator:
Wohl keine Spezies zeitgenössischer Boardbewohner wird so falsch eingeschätzt wie der M. .
Die Ursachen liegen in der Gründerzeit des World Wide Web, als Newsgroups und Bulletin Boards noch Sache der akademischen Elite waren.
Mit steigender Verbreitung auch in rückständigen Landstrichen (u.a. Sachsen u. die Alpenländer) wurde ein neues Proletariat ins Netz gespült, das kurzerhand den alteingesessenen Technikadel zur 'gottgleichen' Herrscherkaste ausrief. Was für den Indio die Muskete gewesen sein mag (nämlich der Bannstrahl der Götter) ist für den AOL-Kunden die mystische Befähigung zur Scriptsprache.
Nur so ist zu erklären, daß auch heute noch die aberwitzigsten Mythen über das Wesen des M. kursieren. Die bekanntesten sind:
1. Ein Moderator ist eine 'Bereicherung'
Unbewiesen. Gemeinhin macht sich dieser User-Typ sehr rar. Die Ursachen sind vielfältig: Neutralitätsgebot, Standesehre (bzw. möglicher Respektverfall durch sinnlose Beiträge), Stalking (selten), Lästereien im Moderatoren-Board (vermehrt).
2. Ein Moderator ist etwas 'Besseres'
Unbewiesen. Oftmals sind sie einfach nur besser im Schleimen.
Die erweiterten Boardfunktionen sind leichter zu handhaben als die Serienbrief-Funktion in WORD. Qualifikationen aufgrund sinnreicher Äußerungen entfallen (s.o.). Der oftmals nachgesagte Gerechtigkeitssinn ist in Wahrheit nicht sehr weit verbreitet und daher kein Qualifikationskriterium. Mithin adelt den M. eigentlich nur das individuelle Fanaufkommen. Wie schmerzhaft und entlarvend indes Anerkennung sein kann, mag man am Beispiel der Faniels ersehen.
3. Ein Moderator bestimmt die 'Geschicke' des Boards
Ja, aber nur wenn er/sie mächtig einen an der Klatsche hat.
Die besten M. halten ihren Mund (s.o.), vertreten im Zweifelsfall immer die Seite des Stärkeren und gehen ansonsten anderen Vergnügungen nach (wie z.B. in anderen Foren als Rebell zu agieren, um zu sehen wie die dort ansässigen M. langsam, aber sicher den Verstand verlieren).
4. Es ist von Vorteil, den Moderator zu 'kennen'.
Unbewiesen. Vielmehr droht 'Mäppchen'-Status und Isolation.
Mit erheblichen Nachteilen behaftet ist die öffentliche Instrumentalisierung des Bekanntschaftsverhältnisses. Wer einmal "seine Homies holt" kann gleich einpacken. Aufgrund des Eingeständnisses fehlender, eigener Persönlich- und Schlagfertigkeit wird man nie mehr ernst genommen. Andererseits kann es einem wie oben bereits beschrieben einen möglichen Moderatorenposten einbringen.
5. Ein Moderator 'erarbeitet' sich den Respekt der User
Unbewiesen. Eher noch verzweifelt er an dem Job. Denn je mehr er 'moderiert' (d.h. je mehr er versucht die Zügel zu ergreifen und den Karren (das Forum) in die ihm eigens passende Richtung zu lenken) desto mehr Impulse setzt er. Das ruft naturgemäß den 'mündigen' User auf den Plan, der sich dieses verbittet.
Damit schnappt die Respektfalle zu: Läßt er den 'Mündigen' gewähren, gilt er als 'Weichei'. Nimmt er die Diskussion an, schaufelt er sich sein eigenes Grab.
6. Moderieren macht Spaß
Unbewiesen. Beifall erntet der M. nur für kleine Dienstleistungen. Ansonsten ist die Reaktion auf sein Wirken der Beschuß mit faulen Eiern, üblen Beschimpfungen und hin und wieder ein RealLife-Schreiben mit Amtscharakter.
Es gibt darüber hinaus noch viele Mythen, die den M. umranken. Alle Ammenmärchen eint jedoch der stete Irrglaube, M. hätten gleichsam das Internet erfunden und die Zivilisation gleich mit.
Grundsatz, Bestimmung, Differenzierung Moderator/Administrator:
Wohl keine Spezies zeitgenössischer Boardbewohner wird so falsch eingeschätzt wie der M. .
Die Ursachen liegen in der Gründerzeit des World Wide Web, als Newsgroups und Bulletin Boards noch Sache der akademischen Elite waren.
Mit steigender Verbreitung auch in rückständigen Landstrichen (u.a. Sachsen u. die Alpenländer) wurde ein neues Proletariat ins Netz gespült, das kurzerhand den alteingesessenen Technikadel zur 'gottgleichen' Herrscherkaste ausrief. Was für den Indio die Muskete gewesen sein mag (nämlich der Bannstrahl der Götter) ist für den AOL-Kunden die mystische Befähigung zur Scriptsprache.
Nur so ist zu erklären, daß auch heute noch die aberwitzigsten Mythen über das Wesen des M. kursieren. Die bekanntesten sind:
1. Ein Moderator ist eine 'Bereicherung'
Unbewiesen. Gemeinhin macht sich dieser User-Typ sehr rar. Die Ursachen sind vielfältig: Neutralitätsgebot, Standesehre (bzw. möglicher Respektverfall durch sinnlose Beiträge), Stalking (selten), Lästereien im Moderatoren-Board (vermehrt).
2. Ein Moderator ist etwas 'Besseres'
Unbewiesen. Oftmals sind sie einfach nur besser im Schleimen.
Die erweiterten Boardfunktionen sind leichter zu handhaben als die Serienbrief-Funktion in WORD. Qualifikationen aufgrund sinnreicher Äußerungen entfallen (s.o.). Der oftmals nachgesagte Gerechtigkeitssinn ist in Wahrheit nicht sehr weit verbreitet und daher kein Qualifikationskriterium. Mithin adelt den M. eigentlich nur das individuelle Fanaufkommen. Wie schmerzhaft und entlarvend indes Anerkennung sein kann, mag man am Beispiel der Faniels ersehen.
3. Ein Moderator bestimmt die 'Geschicke' des Boards
Ja, aber nur wenn er/sie mächtig einen an der Klatsche hat.
Die besten M. halten ihren Mund (s.o.), vertreten im Zweifelsfall immer die Seite des Stärkeren und gehen ansonsten anderen Vergnügungen nach (wie z.B. in anderen Foren als Rebell zu agieren, um zu sehen wie die dort ansässigen M. langsam, aber sicher den Verstand verlieren).
4. Es ist von Vorteil, den Moderator zu 'kennen'.
Unbewiesen. Vielmehr droht 'Mäppchen'-Status und Isolation.
Mit erheblichen Nachteilen behaftet ist die öffentliche Instrumentalisierung des Bekanntschaftsverhältnisses. Wer einmal "seine Homies holt" kann gleich einpacken. Aufgrund des Eingeständnisses fehlender, eigener Persönlich- und Schlagfertigkeit wird man nie mehr ernst genommen. Andererseits kann es einem wie oben bereits beschrieben einen möglichen Moderatorenposten einbringen.
5. Ein Moderator 'erarbeitet' sich den Respekt der User
Unbewiesen. Eher noch verzweifelt er an dem Job. Denn je mehr er 'moderiert' (d.h. je mehr er versucht die Zügel zu ergreifen und den Karren (das Forum) in die ihm eigens passende Richtung zu lenken) desto mehr Impulse setzt er. Das ruft naturgemäß den 'mündigen' User auf den Plan, der sich dieses verbittet.
Damit schnappt die Respektfalle zu: Läßt er den 'Mündigen' gewähren, gilt er als 'Weichei'. Nimmt er die Diskussion an, schaufelt er sich sein eigenes Grab.
6. Moderieren macht Spaß
Unbewiesen. Beifall erntet der M. nur für kleine Dienstleistungen. Ansonsten ist die Reaktion auf sein Wirken der Beschuß mit faulen Eiern, üblen Beschimpfungen und hin und wieder ein RealLife-Schreiben mit Amtscharakter.
Es gibt darüber hinaus noch viele Mythen, die den M. umranken. Alle Ammenmärchen eint jedoch der stete Irrglaube, M. hätten gleichsam das Internet erfunden und die Zivilisation gleich mit.