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M20-Motor: Revision, Optimierung, 2,7-Liter-Umbau: Dokumentation mit vielen Bildern
Zusammenbau des Zylinderkopfes

Im Rahmen des Zusammenbaus werden selbstverständlich die Ventilschaftdichtungen ersetzt. Sie sind Bestandteil des kompletten Dichtungssatzes. Gerade bei der Zylinderkopfdichtung sollte man auf beste Qualität setzen. Wir wollen hier ja keine Werbung für bestimmte Hersteller machen, aber im Prinzip kommen Produkte aus namhaften Häusern in Frage, z.B. Elring oder Reinz.

[Bild: 128_Ventilschaftdichtungen.jpg]

Für den kompletten Dichtungssatz von Reinz, der neben der eigentlichen Zylinderkopfdichtung u.a. O-Ring und Simmerring an der Nockenwelle, die Gummipuffer an den Enden der Kipphebelachsen, die Ventilschaftdichtungen, die Deckeldichtung und die Dichtungen zu den Ansaugrohren, bzw. zu den Krümmern enthält, habe ich 196,- Euro bezahlt.

Vor der Montage der Ventile sollte man sich ein paar Gedanken um seine Ventilfedern machen. Sie bestehen – logischerweise – aus Federstahl. Aus sehr hochwertigem sogar, der aber trotzdem im Laufe der Jahrzehnte und der damit verbundenen Kilometer etwas von seinen ursprünglichen Eigenschaften einbüßt. Nach 280 Tsd. Kilometern stand für mich außer Frage: Neu! (Die Ventilteller oben und unten übernahm ich so wie sie waren.)

[Bild: 129_Ventilfedersatz-325i.jpg]

Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er seine alten Federn weiterverwenden will. Zumindest einer einfachen optischen Prüfung solltet Ihr Eure Federn unterziehen: Stellt sie in einer Reihe nebeneinander auf einer topfebenen Fläche auf. Legt ein Stahllineal der Länge nach drauf. Sind die Federn nicht mehr alle exakt gleich lang – weg mit dem Plunder und durch Neuware ersetzen!

Noch ein Tip: Von Schrick gibt’s für viel Geld einen Satz doppelter Ventilfedern in stärkerer Ausführung. Bei den „normalen“ Nockenwellen und bei unveränderter Höchstdrehzahl braucht es diesen nicht. Nur bei Renn-Nockenwellen machen diese härteren Ventilfedern Sinn, um das dann evtl. auftretende Hochdrehzahlflattern zu vermeiden. Aufgrund größerer Kräfte, die dann aber seitens der Kipphebel auf die Nocken der Nockenwelle einwirken, ist der Einsatz dieser speziellen Ventilfedern an diesen neuralgischen Punkten mit höherem Verschleiß verbunden! Das mag bei einem Rennmotor, der regelmäßig revidiert wird, hinnehmbar sein. Unter uns baut aber kaum jemand einen solchen Rennmotor mit extremen Nockenprofilen in seinen geliebten E30. Also lasst die Finger von solchen Ventilfedern – der doppelte Ventilfedersatz vom 325i stellt schon eine Performance-Steigerung zu den anderen M20-Motoren dar!
Wer seinem 320i, 323i oder 325e etwas Gutes tun will, evtl. sogar eine schärfere Nockenwelle verbaut, der kann mit gutem Gewissen seinen Ventilfedersatz „einfach“ durch den Federsatz „doppelt“ aus dem 325i ersetzen. Das Nachhämmern bei hohen Drehzahlen wird hierdurch minimiert.

Da ich nicht über das geeignete Werkzeug verfügte, gab ich Zylinderkopf, Ventile mit Ventilfedersatz und Ventilschaftdichtungen zum Motorenbauer. Letztendlich landet der Kopf doch sowieso bei ihm, um die Dichtfläche zu planen.
So war es an ihm, die neu aufgearbeiteten Ventile einzuschleifen und die Ventile mitsamt Federn einzubauen. Mit dem geeigneten Werkzeug und etwas Übung ist das keine besondere Aufgabe. Für mich (und für die meisten von Euch) steht der Aufwand in keinem Verhältnis zur Ersparnis mehr. Für das Einschleifen und den Einbau der Ventile, inklusive der Ventilschaftdichtungen fielen bei meinem Motorenbauer insgesamt 215,- € an. Das Abziehen der oberen und unteren Dichtfläche gab es gratis dazu.
Bei der Gelegenheit gab ich gleichzeitig in Auftrag, die Ventilführungen zu kontrollieren. Und als ob ich es geahnt hätte: Alle sechs Ventilführungen der Auslass-Seite mussten neu. Dies sei typisch, so der Kommentar des Motorenbauers. Diese Führungen seien schon aufgrund der wesentlich höheren Temperaturen einem ganz anderen Verschleiß ausgesetzt als die auf der Einlass-Seite. Das erhöhte dann die Rechnung nochmal um 143,- €.
So bekam ich dann den Zylinderkopf zurück:

[Bild: 130_Ventile-montiert.jpg]

Sauber gespült hat der Motorenbauer den Kopf nach Abschluß der Arbeiten sowieso. Von unten erfreuen die polierten Ventile das Auge:

[Bild: 131_Ventile-eingesetzt_unten.jpg]

Mit einem derart vorgearbeitetem Material habe es ihm auch richtig Spaß gemacht, die Ventile für mich einzusetzen. Für sich selbst würde er auch genauso vorgehen. Aber nur die wenigsten Kunden seien bereit, viel Geld für derartige Arbeiten zu bezahlen. Im Prinzip seien solche Späße, wie ich sie mir gegönnt habe, als Auftragsarbeit kaum noch zu bezahlen, da sie auch für einen Profi mit viel Zeit verbunden seien.

[Bild: 132_Ventile-eingeschliffen.jpg]
Alles für den 3er - alles für den Club!
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RE: M20-Motor: Revision, Optimierung, 2,7-Liter-Umbau: Dokumentation mit vielen Bildern - von Anderl - 07.12.2013, 23:21



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