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M20-Motor: Revision, Optimierung, 2,7-Liter-Umbau: Dokumentation mit vielen Bildern
Ventile

Auch die Ventile befinden sich nach mehr als einer Viertelmillion Kilometern in einem Zustand, in dem sie kein vernünftiger Mensch wieder einbauen würde. Die Einlassventile weisen nur einen geringen Grad an Verkokung auf:

[Bild: 118_Einlassventile_verkokt.jpg]

Naturgemäß sehen die Auslassventile viel schlimmer aus. Dort bäckt der Dreck bei ganz anderen Temperaturen als auf der Auslass-Seite so richtig fest:

[Bild: 120_Auslassventile_verkokt.jpg]

Man könnte sich jetzt stunden- und tagelang mit Schleifen beschäftigen. Ich wählte einen anderen Weg. Bei dem Betrieb, in dem ich all meine Autoteile zum Pulverbeschichten gebe, wird mit Glas gestrahlt. Dorthin begab ich mich und gegen eine Spende in die Kaffeekasse wurde der festgebackene Dreck vorsichtig mit Glas abgestrahlt. So sahen die Einlassventile nach dem Strahlen aus:

[Bild: 119_Einlassventile_glasgestrahlt.jpg]

Natürlich muss man darauf achten, dass man mit dem Strahlmittel nicht auf die Ventilschäfte kommt. Sicherheitshalber lies der Mitarbeiter ein wenig vom Dreck am Schaftende stehen – da ist dann wieder Handarbeit gefragt. So sahen die Auslassventile nach dem Strahlen aus:

[Bild: 121_Auslassventile_glasgestrahlt.jpg]

Als nächstes dann folgt das Nacharbeiten per Hand. Um die Ventile in die Bohrmaschine einspannen zu können, schützte ich die Schäfte mit festem Tape:

[Bild: 122_Ventil-mit-Tape.jpg]

Nun drehten sich die Ventile, eins nach dem anderen, in meiner Bohrmaschine und ich zog den verbliebenen Dreck mit eingeöltem Schleifpapier ab:

[Bild: 123_Ventilteller-schleifen.jpg]

So, sauber sind sie jetzt. So sehen die Einlassventile nach der Reinigung aus:

[Bild: 124_Einlassventile_geschliffen.jpg]

Für die reine Motorüberholung mag das genügen. Hier die Auslassventile:

[Bild: 126_Auslassventile_geschliffen.jpg]

Wir wollen aber mehr. Wenn die Einlasskanäle schon so schön sauber poliert sind, warum soll sich der Gasstrom dann an der rauhen Ventilteller-Oberseite brechen? Richtig: wir polieren die Ventile. Hier handelt es sich aber im Gegensatz zum Material des Zylinderkopfes nicht um Aluminium, sondern um gehärteten Stahl. Mit Haushalts-Bordmitteln erreicht man zwar nach langen Stunden des Arbeitens ein gewisses Ergebnis, aber der Gang zum Profi vereinfacht einiges. Ich bewaffnete mich also mit einem Sixpack des begehrten Tannenzäpfles und suchte meinen Galvanik-Profi auf. Dort musste ich sowieso hin, um meinen Eimer abzuholen.
Ja, mein Eimer. Was ich nämlich noch gar nicht erwähnt hatte: Jedes Kleinteil, jede Schraube, Scheibe und jede Mutter, die ich demontiert hatte, legte ich nicht einfach so zur Wiederverwendung beiseite. Ich warf das Zeug auch nicht weg, um alles neu zu kaufen. Ich gab es zum Verzinken. Da spare ich mir das Säubern und bekomme die Kleinteile im Neuzustand wieder. Macht 45,- Euro für einen Eimer (für die Rechenfüchse: das zählen wir zur Revision, fällt also auf jeden Fall an).
Zurück zu den Ventilen: Mit einer Handvoll Zäpfles überredet, besser überzeugt, machte sich der Profi an seine Poliermaschine und zog innerhalb einer halben Stunde die Ventilteller alle durch. Das Ergebnis sieht dann für die Einlassventile so aus:

[Bild: 125_Einlassventile_poliert.jpg]

Und für die Auslassventile so:

[Bild: 127_Auslassventile_poliert.jpg]

Für das Strömungsverhalten bringt das bei den Auslassventilen zwar nix, aber erstens sieht es schöner aus und erfreut bei den folgenden Arbeitsschritten das Auge, und zweitens hege ich die Hoffnung, dass an einer derart glatt polierten Oberfläche zukünftig nicht mehr so viel Verbrennungsdreck kleben bleibt.

Und, ganz wichtig: die Ventile untereinander nicht vertauschen! Ich fertigte ein kleines Brett mit 12 Löchern an, nummerierte diese durch und ordnete die Ventile darin dementsprechend an. So kommt nix durcheinander.
Alles für den 3er - alles für den Club!
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RE: M20-Motor: Revision, Optimierung, 2,7-Liter-Umbau: Dokumentation mit vielen Bildern - von Anderl - 06.12.2013, 16:11



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