(23.11.2013, 18:29)Ralf schrieb: Bevor allerdings jemand unglücklich ist, weil seine Pleuel nicht wie hier auf +/- < 0,01 % gleich schwer sind: Da sich die Pleuel bewegen, kommt es nicht ausschließlich auf das Gewicht, sondern auch auf die Massenverteilung innerhalb des Pleuels an. Wenn man das Ganze auf die Spitze treiben wollte, müsste man zusehen, dass alle Pleuel sowohl dasselbe wiegen als auch der Schwerpunkt aller Pleuel möglichst an derselben Stelle liegt - dann sind auch bei laufendem Motor die entstehenden Massenkräfte optimal ausbalanciert. Und weil der Gleichheit der Massenverteilung in der Praxis gewisse Grenzen gesetzt sind, ist es auch nicht zwingend erforderlich, dass die Pleuel derart exakt gleich schwer sind.Ja, diese Prozedur ist in Gert Hacks "Autos schneller machen" auf Seite 215 inklusive Abbildungen geschildert: Mittels einer Balkenwaage kann man das Gewicht des rotierenden und des oszillierenden Pleuelauges getrennt auswiegen und auf diese Art und Weise am Schwerpunkt feilen. Es ist ohne Bilder schwer zu beschreiben, aber ich werde die Bilder nicht einscannen und hier wiedergeben, denn da ist ja was mit Copyright und so ...
Aber erstens ist es im heutigen Digital-Zeitalter fast unmöglich geworden, eine althergebrachte Balkenwaage aufzutreiben, die aufs Zehntelgramm genau geht, und zweitens wollte ich ja alles bauen, nur keinen Rennmotor, der an die 10.000 U/Min. drehen soll. Also hielt ich mich getrost an das, was Herr Hack schrieb: "wir halten es jedoch nicht für unbedingt notwendig".
Und der Herr Hack muss es wissen, war er ja seinerzeit zusammen mit Fritz Indra einer der Entwicklungsingenieure bei Alpina
Bei mir fuhr heute der "Duke" im Auto mit und attestierte dem gemachten 2,7er eine außergewöhnliche Laufruhe, so wie er es noch bei keinem 325er erlebt hat - wohlgemerkt mit Schrick-Nockenwelle! (Ups, jetzt habe ich schon was verraten ...)
Es bringt also auf jeden Fall etwas, mit Zeit und Geduld an der Optimierung zu feilen. Wer jedoch einen Tracktauglichen Rennmotor bauen will, der sollte es sich in der Tat überlegen, den Schwerpunkt genau gleich zu setzen. Da wir uns dann aber von vornherein in ganz anderen finanziellen Dimensionen bewegen, sollte man dann eher zu geschmiedeten Spezialpleueln, vielleicht sogar aus Titan, greifen. Bleiben wir hier doch bei unserem Alltagsmotor ...
Alles für den 3er - alles für den Club!